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Wanderausstellung zu Ausgrenzung gestern und heute

Die Wanderausstellung „asozial“ – Ausgrenzung gestern und heute zeigt historische Kontinuitäten vom Nationalsozialismus bis heute und verdeutlicht die Notwendigkeit zwischenmenschlichen Respekts, von Zusammenhalt und Empathie – sowohl für junge Menschen als auch für Erwachsene.
Wanderausstellung zu Ausgrenzung gestern und heute

Bundesland

Wien

Ort

Wien

Themen

Armut & Sozialstaat

Initiative/Person/Verein

Institut für Konfliktforschung (IKF)

Webseite

https://www.ravensbrueckerinnen.at/?page_id=7517

Die 2019 erstmals gezeigte Wanderausstellung „asozial“ – Ausgrenzung gestern und heute themati-siert auf 14 Tafeln die Verfolgung von Frauen als „Asoziale“ im Nationalsozialismus sowie Kontinuitäten von Stigmatisierungs- und Marginalisierungsprozessen bis heute. Die Ausstellung gibt einen Überblick über zentrale Aspekte der Verfolgung von Mädchen und Frauen als „asozial“ Stigmatisierte: Sie geht auf Begrifflichkeiten, Zuschreibungen, rechtliche Grundlagen, behördliche Strukturen und Bedingungen der Haft in Konzentrationslagern ein. Dieser Fokus macht weibliche Geschichte, über die viel zu wenig Wissen vorliegt, sicht- und greifbarer. Es werden Kontinuitäten im Umgang mit vermeintlich „Anderen“ thematisiert und es wird gezeigt, dass Tendenzen der Ausgrenzung, Stigmatisierung und Disziplinierung eine lange Geschichte haben, die in der Radikalisierung im Nationalsozialismus ihren Höhepunkt, nicht aber ihren Endpunkt fand. Vielmehr prägt sie – in unterschiedlichen Varianten und jeweils aktualisierten Formen – die politische Kultur und Gesellschaft Österreichs bis heute.

In Anlehnung an Pierre Noras Konzept der „lieux de mémoire“ (1984-1992), gemäß dem jeder (im)materielle, konkrete oder symbolische Ort ein Ort des Erinnerns werden kann, sobald er als bedeutsam für die kollektive Erinnerung einer Gesellschaft erkannt wird, wird eine Wanderausstellung als „mobiler Ort des Respekts“ vorgeschlagen. Dort, wo die Ausstellung Station macht – sei es physisch als Wanderausstellung, sei es virtuell durch Abrufen der Online-Version – finden Respekt versus Missachtung, Ausgrenzung versus Inklusion, Diskriminierung versus Anerkennung als zentrale Kriterien der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen Raum. So werden kontinuierlich neue und zugleich ephemere Orte des Respekts geschaffen.

Texte und Dokumente der Ausstellung beziehen sich auf österreichische Quellen und die damalige sowie aktuelle (politische) Situation in Österreich. Ihr Einsatz ist deshalb für den Unterricht an österreichischen Schulen sehr geeignet. Begleitende Unterrichtsmaterialien sind unter www.ravensbrueckerinnen.at abrufbar. Bisher zu sehen war sie an den Universitäten Wien, Graz und Klagenfurt, in der AK Klagenfurt, in St. Georgen/Gusen im Rahmen des Internationalen Menschenrechtssymposiums 2019, im Gemeindezentrum Hirm sowie an oberösterreichischen Schulen.

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