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SOS Balkanroute. Die Stimme des Gewissens, die nicht schweigt

Die SOS Balkanroute hilft seit 3 Jahren Geflüchteten in Südosteuropa und versucht ihre Situation nachhaltig zu verbessern. Ebenso schafft sie Bewusstsein für die menschenunwürdigen Zustände vor unserer Haustür und steht dabei für Solidarität und Schutz für alle Menschen – gleich ihrer Herkunft.
SOS Balkanroute. Die Stimme des Gewissens, die nicht schweigt

Bundesland

Wien

Ort

Wien

Themen

Flüchtlinge & Zuwanderung

Initiative/Person/Verein

SOS Balkanroute

Webseite

www.sos-balkanroute.at

Socialmedia

Seit der Gründung der SOS Balkanroute wurden bereits 54 Hilfstransporte und über hunderte Sachspendensammlungen organisiert. Die SOS Balkanroute lebt von der Einbindung und Mithilfe aller gesellschaftlicher Gruppen: ob lesbische Pärchen, Punks, Afghan:innen, die selbst flüchten mussten, Omas gegen Rechts oder Nonnen - alle packen gemeinsam an, um dort Not zu lindern, wo die Politik versagt und Elend schafft.

Der größte Erfolg ist die gesellschaftliche Bewusstseinsbildung dafür, was wenige Kilometer vor unserer Haustüre an Leid passiert.

Die SOS Balkanroute wurde 2019 von dem Rapper Petar Rosandić - Kid Pex gegründet. Damals harrten zahlreiche Geflüchtete im Horrorcamp Vučjak, einem Camp in Bihać auf einer alten Müllhalde neben einem Minenfeld, aus. Viele lebten und leben auch heute noch in improvisierten Lagern in Wäldern, Abbruchhäusern und aufgelassenen Fabriken. Im Jahr 2020 brannte das Lager Lipa, ebenfalls zur Großgemeinde Bihac gehörig, dort waren weder Heizung, noch Strom oder ausreichend Wasser für geflüchtete Menschen vorhanden. SOS Balkanroute brachte damals nach 18 Tagen Drama und Überlebenskampf die erste warme Mahlzeit ins Lager.

An den EU-Außengrenzen ist die Situation für Geflüchtete weiterhin desaströs. Rechtswidrige Pushbacks, Gewalt und Demütigungen von Geflüchteten entlang der Balkanroute sind nicht die Ausnahme, sondern der Alltag. Die SOS Balkanroute hat die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen an der Grenze mitinitiiert. In der zweibändigen Dokumentation Black Book of Pushbacks sind über 13.000 Fälle von Menschenrechtsverletzungen an Geflüchteten festgehalten.

Die SOS Balkanroute arbeitet nach dem Prinzip, die lokalen Helfer:innen und die Strukturen vor Ort kontinuierlich zu stärken und sichtbar zu machen - wie unter anderem die charismatische bosnische Ute Bock, Mama Zemira. Mittlerweile konnte die SOS Balkanroute neben der laufenden Lebensmittelversorgung, 2 Tageszentren – eines in Sarajewo und eines Tuzla - mittels Spendengeldern aufbauen. Ebenso organisieren wir Reisen von Medienschaffenden, Politiker:innen und Vertreter:innen der Zivilgesellschaft nach Bosnien, um auch da verstärktes Bewusstsein zu schaffen. Der Anspruch auf Nachhaltigkeit widerspiegelt sich auch in der initiierten humanitären Städtepartnerschaft zwischen Graz und Traiskirchen mit Bihać, ebenfalls auf Initiative von SOS Balkanroute entstanden.

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