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StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt - Nachbar*innen leisten Zivilcourage gegen Partnergewalt

„StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ ist ein Nachbarschaftsprojekt, das durch Sensibilisierung und Aufklärung in der Community sowie durch das Schaffen einer aktiven Zivilbevölkerung Gewaltschutz und Gewaltprävention fördert.
StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt - Nachbar*innen leisten Zivilcourage gegen Partnergewalt

Bundesland

Wien

Ort

Wien

Themen

Gleichberechtigung & Frauenrechte

Initiative/Person/Verein

Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser - AÖF

Webseite

https://stop-partnergewalt.at/

StoP ist ein gemeinwesen-orientiertes Nachbarschaftsprojekt, das die Methode des Community Organizing nutzt, um nachhaltige Gewaltprävention zu betreiben. Folgend dem von Prof.in Dr.in Sabine Stövesand erarbeiteten Konzept (siehe stop-partnergewalt.org/wordpress/konzept/warum-braucht-es-stop/), versucht StoP aktiv über Gespräche, nachbarschaftliche Aktionsgruppen, Frauen*- und Männer*tische sowie gezielte Jugendarbeit das tabuisierte Problem der Partnergewalt zum Gegenstand der Stadtteilöffentlichkeit zu machen und damit aus der Privatheit und Unsichtbarkeit zu holen. Die Nachbarschaft als aktive Community soll über die Einteilung und Organisation in Bezirksgruppen gefördert und informiert werden, wodurch sich ein engagiertes und sensibilisiertes Netzwerk bildet, das im Fall von Gewalt in der Umgebung nicht nur aufmerksam, sondern auch interventionsbereit ist. StoP ist somit aufsuchende, soziale Arbeit und leistet dadurch einen wichtigen und vor allem nachhaltigen Beitrag zur Gewaltprävention, indem das Projekt die Zivilcourage in der Community stärkt und eine Brücke zwischen Institutionen, wie der Polizei oder auch Gewaltschutzeinrichtungen und den betroffenen Gruppen schlägt.

Ziel ist es dabei, einen grundlegenden Klimawandel in den Beziehungen und in der Nachbarschaft zu schaffen, in dem Opfer von Gewalt ohne Scham von ihrem Umfeld aufgefangen und unterstützt werden, während Täter gleichzeitig durch eine aufmerksame Nachbarschaft daran gehindert werden, ihre Partner*innen zu misshandeln. Angesichts der Tatsache, dass häusliche Gewalt in Österreich besonders häufig zum Femizid führt (bereits wieder 18 Frauenmorde im Jahr 2022), leistet StoP somit wichtige Präventionsarbeit, die sowohl das Potenzial hat, Leben zu retten wie auch, die gelebte Realität von vulnerablen Personen zu verändern. Durch seinen demokratischen Ansatz leistet StoP hier also nicht nur Beihilfe zugunsten von Gewalt Betroffener, sondern arbeitet aktiv daran, das gesellschaftliche Klima sowie die vorherrschenden Stigmata rund um das Thema Partnergewalt abzubauen. StoP ist somit sowohl ein partizipatives und nachhaltiges Projekt als auch zugleich Armutsprävention, Gesundheitsförderung und Gleichstellungsförderung in Einem.