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Denkmal Fremdvölkisches Kinderheim Utzenaich - Erinnerung für die Zukunft

Ein Denkmal am Friedhof Utzenaich erinnert an die verstorbenen Kinder eines von der NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) errichteten Kinderheimes.
Denkmal Fremdvölkisches Kinderheim Utzenaich - Erinnerung für die Zukunft

Bundesland

Oberösterreich

Ort

Utzenaich

Themen

Respekt & Vielfalt

Initiative/Person/Verein

Gemeinde Utzenaich,Landjugend, Pfarre Utzenaich

Im Herbst 1944 errichtete die NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) in Wilhelming, Gde. Utzenaich, ein sogenanntes Fremdvölkisches Kinderheim. 60 Säuglinge von Zwangsarbeiterinnen waren untergebracht. 34 davon verstarben auf Grund der mangelhaften Ernährung und Pflege bis Mai 1945. Sie wurden namenlos am Friedhof Utzenaich bestattet.

Den 34 verstorbenen Kindern wurde am Friedhof Utzenaich ein Denkmal errichtet und mit den jeweiligen Namen versehen. Den Kindern wurde mit den Namen ihre Würde wieder gegeben und sie haben somit eine letzte Ruhestätte gefunden. Das Projekt dieser unschuldigen Säuglinge-Opfer des nationalsozialistischen Rassismus wurde im Geiste der Mitverantwortung und einer Solidarisierung ausgiebig geplant. Die Gedenktafel wurde zu einer Skulptur "die Weinenden Frauen" (war einst Teil des Kriegerdenkmals) angepasst. Weiters gibt es eine Broschüre über diese Gedenkstätte/Friedensprojekt, welches gemeinsam mit der Gemeinde Utzenaich, der Pfarre und der Landjugend Utzenaich errichtet wurde. Für die Broschüre wurden genaueste Recherchen von Gottfried Gansinger betrieben und auch noch einige Zeitzeugen gefunden.

Welche Wirkung hat das Projekt auf die Gesellschaft und das Zusammenleben?

Die Bevölkerung von Utzenaich hat das Denkmal mit Demut und Dankbarkeit angenommen. Viele positive Rückmeldungen haben die Organisatoren gestärkt und so das Projekt zu einem gemeinsamen gemacht.

Das Wissen über die Missstände in unmittelbarer Umgebung der der Vergangenheit berührt alle sehr. Die Jugend ist dankbar, von den Generationen vorher auf dieses sensible Umstände hingewiesen worden zu sein.

Mit der würdevollen Einweihung des Denkmals setzten wir ein Zeichen:

Das Wissen weiterzutragen, damit die Menschheit ein bisschen mehr versteht, mehr mitfühlt und ein bisschen weniger vergisst

Wie nachhaltig ist das Projekt? Bezogen auf Vorbildwirkung und Umwelt.

Das Projekt hat einen sehr schönen Platz -mittig am Ortsfriedhof.

Es soll mit der Nennung der Namen ein besonderes Zeichen von Anerkennung und Zugehörigkeit, von Wertschätzung und Würde zurückgegeben werden. Die "weinenden Frauen" Skulptur vom Künstler Max Stockenhuber, war einst Teil des Kriegerdenkmals, das erneuert wurde.

Die Skulptur fand in den 1960er Jahren einen neuen Platz am Friedhof. Die trauernden Frauen mit ihren Kindern haben auf dies neue Aufgabe scheinbar gewartet. Die Statue bekommt dadurch eine völlig neue Bedeutung.

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