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20er – Die Tiroler Straßenzeitung

Die Tiroler Straßenzeitung 20er ist seit mehr als 21 Jahren eine unabhängige, starke Stimme im Land. Noch wichtiger aber: Sie ist eine soziale Idee.
20er – Die Tiroler Straßenzeitung

Bundesland

Tirol

Ort

Innsbruck

Themen

Armut & Sozialstaat

Initiative/Person/Verein

20er – Die Tiroler Straßenzeitung

Webseite

www.facebook.com/20er.Zeitung

Denn das Prinzip dieses „Projekts auf Gegenseitigkeit“ funktioniert so einfach wie genial. Menschen in finanziellen Notlagen oder mit schwerem Zugang zum regulären Arbeitsmarkt – darunter mittlerweile viele Asylwerber – verkaufen den 20er für 2,80 Euro auf den Straßen Tirols. Die Hälfte der Einnahmen behalten sie für sich, die andere Hälfte finanziert den hochwertigen, aufwändig recherchierten Journalismus der Straßenzeitung. Der 20er ist ein gemeinnütziges Medium und hat dennoch im März 2020 in einen umfassenden Relaunch investiert. Tiefgehende Dossiers und investigative Recherchen, ein aufwändiges Layout und nicht zuletzt die neue, mehr als doppelte Seitenstärke der Zeitung sind natürlich mit einem beträchtlichen finanziellen Aufwand verbunden. Der 20er verfolgt diese Linie unerschrocken, mit dem neuen Motto „Wer, wenn nicht wir!“ Denn der Einsatz der Zeitung für Gruppen am Rand der Gesellschaft, für Menschen mit Behinderungen oder Rassismuserfahrungen und anderen Benachteiligungen, ist in Tirol schon lange unverzichtbar geworden.

 

Welche Wirkung hat das Projekt auf die Gesellschaft und das Zusammenleben?

Der 20er steht als gemeinnütziges Projekt wie auch als Zeitung für gelebte Vielstimmigkeit und eine klare, gesellschaftspolitische Haltung. Der 20er mischt sich ein und schaut den politisch Verantwortlichen in Bezug auf soziale und ökologische Themen auf die Finger. Als soziales Projekt verhilft die Zeitung Menschen zu einem Einkommen, die es am Arbeitsmarkt schwer haben oder gänzlich an den Rand gedrängt werden – und macht diese Menschen sichtbar. Die Welle der Solidarität in der Corona-Krise hat gezeigt, dass die 20er-VerkäuferInnen ein integraler Bestandteil der Tiroler Gesellschaft sind.

 

Wie nachhaltig ist das Projekt? Bezogen auf Vorbildwirkung und Umwelt.

Die versierte Öko-Journalistin Rebecca Sandbichler hat mit dem Relaunch das Ressort „Aussicht“ geschaffen. Nicht nur Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer als Kolumnist, auch die Redaktion berichtet groß über Themen wie Tierwohl, Klimawandel, verantwortungsvolles Reisen und Genießen oder ökologisches Bauen. Dem Ausbau der Wasserkraft in Tirol widmete der 20er gleich ganzes Titelthema. Ökologisches Bewusstsein wird auch in der Redaktion gelebt: Reparieren bekommt Vorrang vor Neukauf und von der Seife bis zum Kopierpapier legt der 20er Wert auf nachhaltige Quellen und regionale Lieferanten.

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