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IGOR - Integrationsarbeit und Gesundheitsförderung im öffentlichen Raum

2014 lernte ich über die VHS Hietzing 8 minderjährige, unbegleitete Burschen aus Afghanistan kennen. Ich leitete damals Malkurse für betagte Menschen im Geriatriezentrum am Wienerwald in die ich die Burschen zur Teilnahme einlud.
IGOR - Integrationsarbeit und Gesundheitsförderung im öffentlichen Raum

Bundesland

Wien

Ort

Wien

Themen

Flüchtlinge & Zuwanderung

Initiative/Person/Verein

Brigitte Gadnik-Jiskra, Verein IGOR

Webseite

www.igor-wien.at

Der leitende Arzt diese Station, Dr. Fritz Neuhauser, nahm die Burschen auch in die von ihm geleitete Gartentherapie auf. Das gemeinsame Arbeiten von Alt und Jung erwies sich als sehr posktiv. Auch wir lernten die Nöte und Bedürfnisse von Menschen kennen, die, traumatisiert von Krieg, Gewalt und Verlust von Familie und Freunden in der Fremde ein neues Leben beginnen müssen. 2015 wurde das GZW geschlossen und 4 Pavillons für die vielen AsylwerberInnen wurden von der Stadt Wien als Unterkunfg zur Verfügung gestellt. "Unsere" 8 Burschen halfen unermüdlich bei der Übersetzungsarbeit und uns wurde klar, dass viel mehr Belfer benötigt werden. In unserem Umfeld konnten wir viele Ehrenamtliche in unser Boot holen. Der Samariterbund stellte uns Räumlichkeiten zur Verfügung und so errichteten wir Werkstätten zur Beschäftigung und zur Integration: Nähwerkstatt, Gartenwerkstatt, PC-Kurse, Fotowerkstatt, Deutschkurse, Nachhilfeunterricht...

Welche Wirkung hat das Projekt auf die Gesellschaft und das Zusammenleben?

Bald nach der Ankunft von den tausenden von Geflüchteten, richteten sich die Politik und viele Medien gegen die Zuwanderung der Asylwerber. Die VHS unterstützte uns bei unserer Öffentlichkeitsarbeit und so erschienen in den Tages-und Bezirkszeitungen immer wieder positive Artikel über Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Artikel über ihr Leben, ihr Können und ihren Fleiß. In der VHS erhielten wir die Möglichkeit ein wöchentliches Sprachen-Café anzubieten indem Menschen aus Wien ungezwungen mit Flüchtlingen in Kommunikation treten konnten.

Wie nachhaltig ist das Projekt? Bezogen auf Vorbildwirkung und Umwelt.

Da wir die großen Räumlichkeiten nach Auflösung der Asylunterkunft im GZW verloren haben ist uns aus Platzmangel noch die Gartentherapie und die Nähwerkstatt geblieben. Ich glaube behaupten zu können, dass wir dutzenden von Menschen ihr Leben in der neuen Heimat erleichtern konnten und können, sie begleiten können ihnen durch Ermöglichen von Anwälten ein Bleiberecht erwirken können. In den Werkstätten Nähen und Gartenarbeit gelernt haben und Freundschaften ermöglicht haben. Für uns ist es jedenfalls schön, wenn die Menschen, die wir unterstützen in ihrer neuen Heimat zuhause angekommen sind.

Projektvideo