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Insel der Solidarität: Der ECHO HUB Leros

Seit 2015 leistet der österreichische Verein „Echo100Plus“ Geflüchteten Hilfe in Griechenland. Immer noch sitzen dort Tausende in unzumutbaren, haftähnlichen Bedingungen fest.
Insel der Solidarität: Der ECHO HUB Leros

Bundesland

Wien

Ort

Der Verein „Echo100Plus“ ist in 1040 Wien gemeldet, von wo auch die wesentliche bürokratische Arbeit verrichtet wird; Ort der Umsetzung ist Griechenland und hier einerseits die Insel Leros, andererseits Athen, wo der Verein ein zweites Community Center –

Themen

Flüchtlinge & Zuwanderung

Initiative/Person/Verein

Echo100Plus

Webseite

www.echo100plus.com

Die Bearbeitungen der Asylanträge brauchen im Schnitt 14-18 Monate, eine Zeit, in der den Asylsuchenden außer Warten nicht viel zu tun bleibt. Seit 2016 betreibt Echo100Plus auf der Ost-Ägäischen Insel Leros ein Community Center, den ECHO HUB Leros, in dem Asylsuchenden (ab 16 J.) die Möglichkeit gegeben wird, zertifizierte Sprach- und IT-Kurse zu besuchen. Zudem gestaltet unser Freiwilligenteam ein tagesfüllendes Programm an Freizeitbeschäftigungen wie Sport, Film- und Fotografiekurse, Musikklassen etc. Ziel des Projekts ist es, den Menschen, die von den staatlichen Autoritäten als schieres Verwaltungsproblem angesehen werden, etwas Sinnvolles zu tun und damit auch ein Stück Würde und Selbstbestimmung zu geben. Diese Unterstützung scheint uns Voraussetzung für eine positive Integration. Zum anderen versuchen wir mit unserem Freiwilligenprojekt, die Zivilgesellschaft in diese Prozesse zu involvieren, denn ohne deren Solidarität und Engagement ist Integration nicht möglich.

Welche Wirkung hat das Projekt auf die Gesellschaft und das Zusammenleben?

Mit 8.000 EinwohnerInnen und im Durchschnitt 2.500 Asylsuchenden verschiedenster Herkunft ist das demographische Gleichgewicht der Insel selbstredend aus der Balance. Es ist daher essentiell, soziale Spannungen zu entschärfen, bevor sie entstehen. Mit dem ECHO HUB versuchen wir einen Ort der Begegnung und des Respektes zu schaffen: Hier findet nicht nur der tägliche Unterricht und damit die Möglichkeit des gemeinsamen Lernens und Kennenlernens statt; hier begegnen einander Menschen unterschiedlichster Herkunft, um voneinander zu lernen und dieses Wissen in die Gesellschaft zu tragen.

Wie nachhaltig ist das Projekt? Bezogen auf Vorbildwirkung und Umwelt.

Wir sind bereits seit 5 Jahren auf Leros aktiv und mit dem HUB haben wir wesentlich zum sozialen Frieden auf der Insel beigetragen. Der HUB ist aber wesentlich mehr als nur ein konkreter Ort; er ist auch so etwas wie ein solidarisches Netzwerk, denn die meisten unserer Freiwilligen – bis dato 900! – bleiben für die Sache engagiert und unterstützen die Flüchtlinge auch weiterhin und andernorts in ihren Integrationsbemühungen. 2019 haben wir einen zweiten HUB in Athen gegründet, der den Geflüchteten Fortbildungsmöglichkeiten bietet und sie nun ganz konkret bei der Arbeitssuche unterstützt.